Pimis Dreier in letzter Sekunde krönt Rendsburgs sensationelle Aufholjagd zum 80:79-Sieg in RostockRostock/Bargeshagen – Ein Basketballspiel für die Geschichtsbücher! In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Auswärtsspiel bei den physisch starken Rostockern haben die Buchorn Bau Twisters Rendsburg Moral bewiesen und einen schon verloren geglaubten Sieg errungen. Ein eiskalt verwandelter Dreipunktwurf von Lorenz Pimi besiegelte 12 Sekunden vor Schluss den 80:79-Endstand und machte einen Thriller perfekt, der im modernen Trainingszentrum der Seawolves in Bargeshagen stattfand.
Nach der Pause erhöhte Rostock weiter die Intensität und erspielte sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von bis zu neun Punkten. Doch wer dachte, die Buchorn Bau Twisters würden nun einbrechen, sah sich getäuscht. Mit unbändigem Willen kämpfte sich das gesamte Team zurück. Unter den Körben lieferte Jared Baumeister Schwerstarbeit ab und sicherte trotz der Rostocker Physis beeindruckende 16 Rebounds. Lorenz Pimi fand immer besser seinen Wurfrhythmus. Die Aufholjagd war kräftezehrend, auch weil das glatte Parkett der schönen Arena sich bei zunehmender Feuchtigkeit als tückische Rutschbahn erwies – David Mandic machte damit im Laufe des Spiels bei zwei Stürzen schmerzhafte Bekanntschaft, konnte aber zum Glück weiterspielen. Der Lohn der Mühen schien erreicht, als Rendsburg nach einer minutenlangen Aufholjagd tatsächlich mit 61:58 in Führung ging und auf die Siegerstraße einbog. Doch die Freude währte nur kurz: Rostock konterte postwendend mit einem Dreier zum Ausgleich. Dieses Big Play gab den Gastgebern das Momentum zurück. Sie übernahmen wieder das Kommando und zogen bis zum Stand von 68:64 davon.
Danach begann eine nervenaufreibende Phase, in der beide Abwehrreihen dominierten. Körbe waren nun Mangelware, und es dauerte mehrere Minuten, bis überhaupt wieder gepunktet wurde. Das hohe Tempo und die intensive Verteidigung forderten ihren Tribut, was sich besonders im punktearmen letzten Viertel (Rostock 11, Rendsburg 16) bemerkbar machte. Trotz schwindender Kräfte bewiesen die Twisters Kämpferherz. Jamal Rathke war mit 7 Rebounds ein wichtiger Faktor am Brett, während Jason Kirsch von der Bank kommend mit perfekter Trefferquote aus dem Feld für seine 6 Punkte sorgte. Fiete von Bodelschwingh nutzte seine kurze Einsatzzeit effektiv für 5 Punkte und wichtige Steals. Auch Jakob Gorski und Abdulbari Zakriev kamen aufs Feld und kämpften um jeden Ball. Noah Koppelmann steuerte ebenfalls wichtige Punkte bei und verteilte Assists.
Die Schlussminuten wurden dann zum Krimi, inklusive technischer Probleme: Rund 1:30 vor Ende lief die Spieluhr bei Rendsburger Rückstand nach einer Auszeit weiter. Der aufmerksame Protest von Noah Koppelmann sorgte für eine Korrektur und brachte den Buchorn Bau Twisters wertvolle 10-15 Sekunden zurück – Zeit, die Gold wert sein sollte.
Es lief die letzte Minute, Rendsburg lag mit zwei Punkten hinten. Der Ball fand seinen Weg zu Lorenz Pimi. Mit beeindruckender Abgeklärtheit nahm er den Wurf von weit draußen – und traf! Der Ball zischte durch die Reuse, 80:79 für Rendsburg, nur noch 12 Sekunden zu spielen! Rostock versuchte den letzten Angriff, doch die Rendsburger Verteidigung stand wie eine Mauer. Die Schlusssirene ging im ohrenbetäubenden Jubel der mitgereisten Rendsburger Fans unter.
Dieser Sieg war das Ergebnis einer fantastischen Teamleistung und Moral. Er zeigte eindrucksvoll, dass bei den Twisters das Kollektiv im Vordergrund steht. Auch wenn an diesem sonnigen Sonntag vielleicht nicht jeder Spieler seine absolute Topform erreichte, so sprangen andere in die Bresche und glichen dies durch ihren Einsatz aus. Gerade diese Fähigkeit, auch unter Druck als Einheit zu funktionieren, unterstreicht die Stärke und Tiefe des Kaders. Neben den Top-Performern Pimi und Baumeister trugen alle eingesetzten Spieler zum Erfolg bei: Mandic als Spielgestalter, Rathke und Kirsch mit wichtigen Punkten und Rebounds, von Bodelschwingh mit Energie von der Bank, Kim Dänner mit seinen 4 Punkten und 4 Rebounds, Koppelmann mit Übersicht und Nervenstärke beim Zeitnehmer-Protest, Grau mit starker Verteidigung, sowie Gorski und Zakriev mit Kampfgeist. Nicht zu vergessen der lautstarke Support von der Bank durch die verletzungsbedingt pausierenden Max Rathje und Lauris Sönnichsen. Das Trainerteam um Antje Mevius zeigte sich nach dem Spiel entsprechend stolz auf die gezeigte Leistung und den unbändigen Kampfgeist der gesamten Mannschaft. Die Twisters haben in Rostock eindrucksvoll bewiesen, dass sie mehr als nur ligatauglich sind.































