Du bist der erfahrenste Spieler und Kapitän der Mannschaft. Was bedeutet dies für dich und wie füllst du diese Rolle aus?
Als Kapitän und Opa des Teams bin ich abseits des Feldes natürlich Ansprechpartner für eigentlich jeden. Die Jungs wissen, dass sie mit allem zu mir kommen und mit mir reden können. Außerdem helfe ich natürlich bei organisatorischen Sachen, ob es die Auswärtsfahrtplanungen mit Coach Max sind oder ein Teamabend. Da bin ich überall involviert. Auf dem Feld und an der Seitenlinie bin ich der Redensführer für die Ansprache vor dem Spiel, in der Halbzeit, im Training, oder für die richtigen Worte von der Seitenlinie. Ich versuche immer, die Jungs besser zu machen und ihnen zu helfen, damit wir jedes Spiel gewinnen.
In den Spielen sieht man dich als Point Guard immer als Gestalter, Denker und Lenker für das Team agieren. Wie ist es dazu gekommen?
Meine Eltern sagen immer: „Du hast ein Gespür für den Ball und den Raum.“ Ich glaube, durch die verschiedenen Sportarten, die ich in meiner Kindheit spielen durfte (Fußball, Handball, Tischtennis, Tennis…), habe ich mir eine gute Übersicht antrainiert, die mir hilft, das Team auf dem Feld zu beobachten, während ich den Ball habe. Schon als ich angefangen habe mit Basketball, hat Antje mir den Ball in die Hand gedrückt und ich durfte Point Guard spielen. Wenn man das so viele Jahre macht, lernt man natürlich auch viel dazu. Ich hatte aber auch das Glück, von vielen guten Guards in meinen ersten Jahren bei den Twisters zu lernen. Ob Thorben Haake, Morris Brodersen oder Gediminas Butkus; Ich konnte mir von jedem von denen etwas abgucken und meinen eigenen Spielstil verbessern.
Warum trägst du eigentlich seit vielen Jahren die Trikotnummer 11?
Als ich damals zugeguckt habe bei den Twisters, war eines meiner Vorbilder Ramin Büttner. Ramin hat immer die 11 getragen. Ich glaube, dass das einer der Gründe ist, wieso ich mir die Nummer 11 ausgesucht habe. Außerdem ist die 11 meine Glückszahl.
Du bist seit letztem Jahr Teil des BBCR Vorstands. Wie bringst du dich hier ein und warum?
Als langjähriger Twistersspieler bin ich natürlich sehr nah an dem Team. Ich kann dem Vorstand hier auf verschiedensten Arten helfen. In den letzten Jahren war es leider oft so, dass Vorstand und Team zu weiter voneinander entfernt waren. Durch meinen Einstieg in den Vorstand kann ich jetzt dieses Bindeglied dazwischen sein, was uns in allen Bereichen sehr hilft.
Warum mache ich das? Warum nicht? Der Verein hat mir über all die Jahre viel gegeben. Ich darf hier seit ich 12 bin Basketball spielen. Ich bin inzwischen in meiner 10. Saison als Twistersspieler. Antje und meine anderen Trainer haben mir immer geholfen, den nächsten Schritt zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar und möchte dem Verein etwas wiedergeben.
Wie schätzt du den bisherigen Verlauf der aktuellen Saison ein und wo steht unser Team am Ende?
Nach unserem Mega-Sieg im ersten Spiel gegen Vechta, war natürlich die Hoffnung groß, dass es eine unglaubliche Saison wird. Dieser Gedanke wurde dann leider durch ein paar verlorene Spiele zerschmettert. Man hat aber in jedem Spiel gesehen, dass wir mindestens mithalten konnten, wenn nicht sogar besser waren als unsere Gegner. Wenige Teams können unser Tempo mitgehen, wenn wir es umsetzen, wie wir es trainieren. Unser Ziel am Anfang der Saison war es, in den Top 8 zu stehen. Wenn wir 2 oder 3 Spiele gewonnen hätten, die wir unglücklicherweise knapp verloren haben, dann würden wir jetzt schon auf Platz 5 stehen. Ich bin mir sicher, dass wir immer noch diesen 5. Platz in Angriff nehmen können. Dafür müssen wir weiter an einem Strang ziehen, unser Ding machen und natürlich muss man auch mal im letzten Wurf ein Quäntchen Glück haben.
Welchen Inhalt magst du im Training am Liebsten und was kannst du gar nicht leiden?
Ich liebe ja den Shuttle Run, den unsere Trainer in der Vorbereitung mit uns gemacht haben. Der macht richtig viel Spaß… Spaß bei Seite, das ist auf jeden Fall die schlimmste Übung. Leider gehören auch solche Übungen zu einer Vorbereitung dazu. Vielleicht entwickelt unser Trainer Max ja in Zukunft eine andere Übung, die dann vielleicht mit Ball abläuft, denn beim Shuttlerun hat man keinen Ball 😊!
Ich mag sehr gerne Entscheidungstrainings. Wenn man auf das reagieren muss als Angreifer, was der Verteidiger einem vorgibt. Außerdem finde ich es gut, wenn wir die Spielzüge und Verteidigungen der Gegner durchlaufen. Dabei kann man immer sehen, was der Gegner im Angriff vorhat, aber man kann auch immer schon sehen, wo eventuell die Lücken für unseren Angriff gegen deren Verteidigung sind.
Was würdest du Jugendspielern raten, die den Traum haben, ins Twister Team zu kommen?
Habt Bock! Als ich damals ins Team gekommen bin und mittrainieren durfte, war es zu dem Zeitpunkt das Größte für mich. Ich habe jedes Training mitgenommen, weil ich einfach ins Team und mir meine Spielzeit verdienen wollte. Ich habe aber auch verstanden, dass genau diese Spielzeit nicht selbstverständlich ist. In der Jugend ist man noch einer der besseren Spieler, man spielt fast durch, weil man so gut ist. Im Herrenbereich ist es dann anders. Man ist quasi ein kleiner Junge unter Männern. Körperlich und spielerisch war es einfach etwas anderes. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Aber ich wusste immer, dass ich nicht direkt 20 Minuten Spielzeit bekomme. Das hat mir sehr geholfen. Mein Rat an zukünftige Twisters: Mit Commitment und Geduld werdet ihr es auch in die Twisters schaffen. Eure Zeit wird kommen!
Du hast dich seit einigen Wochen nicht mehr rasiert. Gibt es dazu eine Geschichte oder Anekdote?
Ich hatte irgendwann mal ein paar Tage meinen Bart nicht rasiert. Daraufhin sind einige im Team (hauptsächlich Luca, Yasin und Gbenga) auf mich zugekommen und lobten mich für das Aussehen. Während Yasin und Gbenga noch darauf aus waren, mir mitzuteilen, dass ich ihn wachsen lassen sollte, weil es sicher gut aussehen würde, konnte man Luca schon ansehen, dass er einen Plan hatte. Und so entstand der Deal mit den Jungs: Ich darf meinen Bart erst abrasieren, wenn wir wieder verlieren, solange muss ich ihn wachsen lassen. Ein paar Wochen später stand ich dann da, kurz vor Weihnachten, mit mehr Bart als jemals zu vor, weil wir vier Siege in Folge hatten 😉. Leider haben wir das folgende Spiel verloren und ich kann ihn endlich kürzer machen. Aber wenn es das ist, was wir brauchen, damit wir eine lange Winning Streak haben, dann habe ich kein Problem damit, meinen Bart bis zu den Knien wachsen zu lassen.