Das Jahr 2024 steht für die Rendsburgerin Elisa Mevius unter einem besonderen Stern. Zunächst wurde sie am Ende der abgelaufenen Saison an ihrem College in Albany in der höchsten Liga der NCAA Division 1 als „Beste Verteidigerin“ der MAAC Division ausgezeichnet und entschloss sich, von diesem verhältnismäßig kleinen College an ein größeres zu wechseln, das auf einem noch höheren Basketballniveau (High Major) spielt. Sie setzte ihren Namen daher auf ein Transferportal in den USA und bekam innerhalb von drei Tagen mehr als sechzig Angebote von Universitäten mit Basketballteams für ein Stipendium.
In einem schweren Auswahlverfahren entschied sich die 20-jährige am Ende für den Wechsel zu den Oregon Ducks, einem College mit einem exzellenten Basketballprogramm, das schon viele WNBA Spielerinnen, darunter auch die beiden Deutschen Nationalspielerinnen Nyara und Satou Sabally oder WNBA Star Sabrina Ionescu hervorgebracht haben.
In einem einzigartigen Sommermärchen gewann Elisa mit einem deutschen Spielerpass für den BBC Rendsburg bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille mit den 3x3 Damen und schrieb so Geschichte für Basketballdeutschland, für Schleswig-Holstein und den BBCR.
Im September zog sie dann nach Eugene (Oregon) in den USA und geht nun als Nummer 8 für die Oregon Ducks auf Korbjagd, die vor bis zu 10.000 Zuschauern spielen und eine Arena haben, von der jedes Team in Deutschland nur träumen kann.
Wir haben mit Elisa ein Interview geführt und Einblicke in ihr neues Leben bekommen können.
Hallo Elisa, wie gefällt es dir bei den Oregon Ducks und wie war dein Umzug nach Eugene?
Es ist etwas ganz Besonderes, für ein College zu anzutreten, das so viele WNBA Spielerinnen hervorgebracht hat, besonders Sabrina, Nyara und Satou. Ich bin gut in Oregon angekommen und konnte mich trotz meines verspäteten Eintreffens durch die Nationalmannschaft gut ins Team und auch ins Studium einfinden.
Was studierst du genau und wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Ich habe bereits vor zwei Jahren in Albany begonnen, Psychologie zu studieren und kann dies hier problemlos fortführen. Hier in den USA sind das Studium und Basketballspielen zeitlich perfekt aufeinander abgestimmt. Alles ist sehr professionell geregelt und daher ist der Zeitplan immer genau aufeinander abgestimmt.
Wie sieht denn aktuell ein typischer Tag für dich aus?
Wir trainieren meistens am Morgen von 8 bis etwa 11 Uhr, sowohl mit der Mannschaft als auch im Krafttraining. Manchmal haben wir auch Videoanalysen unseres nächsten Gegners. Im Anschluss habe ich Uni und Vorlesungen und danach mache ich meine Hausaufgaben und gehe abends meistens in die Arena für ein weiteres Wurftraining. Für die Auswärtsspiele und Fahrten werde ich immer von der Uni freigestellt, muss aber die Inhalte nacharbeiten.
Gibt es Veränderungen zwischen deinem alten College und der University of Oregon?
Ich habe hier ein eigenes und sehr schönes Zimmer mit einem eigenen Bad in einem Apartment, in dem drei meiner Mitspielerinnen wohnen. In Siena habe ich vorher in einem Mehrbettzimmer (zu zweit oder zu dritt) gewohnt und wir hatten im ersten Jahr auch nur ein Gemeinschaftsbad im Flur wie in einer Hostel. Ich freue mich daher sehr, dass ich hier meinen eigenen Rückzugsraum habe.
Wie verstehst du dich mit deinen neuen Mitspielerinnen und Coaches?
Wir verstehen uns alle sehr gut und haben dasselbe Ziel und sind sehr alle sehr ehrgeizig. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen und sogar im Rahmen eines Footballspiels vor 70.000 Fans für den Gewinn meiner Goldmedaille bei Olympia geehrt. Das werde ich nie vergessen.
Wie sind deine ersten Spiele gelaufen und was sind eure Ziele für diese Saison?
Wir konnten die ersten Spiele alle gewinnen, einige sehr deutlich, andere auch ganz knapp und ich konnte mich gut einbringen. Dennoch ist der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams um Spielzeit sehr viel höher, als an meinem alten College, da die Leistungsdichte sehr eng ist und wir alle auf einem ähnlichen Niveau spielen. Aber das bringt uns voran und wir wollen möglichst viele Spiele gewinnen.
Vielen Dank Elisa und dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei den Oregon Ducks!